Wenn man in die Welt der Startup-Investments eintaucht, stößt man unweigerlich auf diverse Kennzahlen, die den Erfolg und die Stabilität eines Unternehmens bewerten. Eine dieser Kennzahlen ist der Gross MRR Churn. Doch was genau verbirgt sich hinter diesem Begriff?
Wie wird der Gross MRR Churn definiert?
Gross MRR Churn steht für den Bruttoverlust des monatlich wiederkehrenden Umsatzes (MRR). Dieser Wert zeigt die Einnahmen, die durch Kündigungen oder Downgrades von bestehenden Kunden verloren gehen, und gibt damit einen Eindruck von der Stabilität des Umsatzes eines Unternehmens. Im Gegensatz zum Net MRR Churn, der auch Upgrades und neue Kunden berücksichtigt, fokussiert sich der Gross MRR Churn ausschließlich auf die negativen Veränderungen.
Warum ist der Gross MRR Churn wichtig für Investoren?
Investoren möchten natürlich wissen, wie „klebrig“ die Kundenbasis eines Startups ist. Ein hoher Gross MRR Churn deutet darauf hin, dass viele Kunden abspringen. Das stellt ein Risiko dar, weil das Unternehmen ständig neue Kunden akquirieren muss, um das verlorene MRR auszugleichen. Diese Akquise ist oft teurer als das Halten bestehender Kunden. Ein niedriger Gross MRR Churn dagegen signalisiert eine stabile Kundenbasis und kontinuierliche Einnahmen, was für Investoren deutlich attraktiver ist.
Was sind die Hauptursachen für einen hohen Gross MRR Churn?
Ein hoher Gross MRR Churn kann viele Gründe haben. Häufige Ursachen sind z.B. schlechte Kundenzufriedenheit, oft bedingt durch mangelnden Support oder unzureichende Produktqualität. Wenn das Produkt eines Startups nicht mit den Erwartungen mithalten kann oder wenn Kunden das Gefühl haben, dass sie nicht den erhofften Wert bekommen, sind sie eher geneigt, den Dienst zu kündigen. Marktschwankungen oder das Auftreten stärkerer Wettbewerber können ebenfalls zu einem Anstieg des Churn führen.
Wie kann ein Startup einen hohen Gross MRR Churn reduzieren?
Startups, die ihren Gross MRR Churn senken möchten, sollten vor allem auf exzellenten Kundenservice und kontinuierliche Produktverbesserungen setzen. Regelmäßiges Feedback einholen und schnell auf Kundenwünsche eingehen kann Wunder wirken. Darüber hinaus sollten sich Startups bemühen, eine starke Gemeinschaft um ihr Produkt aufzubauen, um die Loyalität der Kunden langfristig zu sichern. Auch bindende Preismodelle oder exklusive Features können dazu beitragen, die Churn-Rate zu senken.
Welche Unterschiede gibt es zwischen Gross MRR Churn und Net MRR Churn?
Während der Gross MRR Churn nur die verlorenen Einnahmen betrachtet, berücksichtigt der *Net MRR Churn sowohl Verluste als auch Zuschläge durch Upgrades und neue Kunden. So kann ein negatives Nettoverhältnis bedeuten, dass die Einkünfte trotz Abwanderungen steigen. Der Net MRR Churn gibt daher ein umfassenderes Bild der Umsatzentwicklung eines Unternehmens. Aber für Investoren ist es auch wichtig, den Bruttoverlust isoliert zu betrachten, um mögliche Schwächen im Kundenbindungsprozess aufzuzeigen.
Wie wird der Gross MRR Churn berechnet?
Die Berechnung des Gross MRR Churn ist relativ einfach. Man nimmt den Gesamtwert des verlorenen MRR durch Kündigungen und Downgrades über einen bestimmten Zeitraum und teilt ihn durch den MRR am Anfang dieses Zeitraums. Multipliziert mit 100 erhält man den prozentualen Gross MRR Churn. Eine simple, aber effektive Art, die Fluktuation zu messen.
Danach wird auch oft gesucht:
Net MRR Churn, Customer Lifetime Value, Monthly Recurring Revenue, Churn Rate, Customer Acquisition Cost, LTV:CAC Ratio, Customer Retention.
