Ein Bad Leaver ist ein Begriff, der oft im Kontext von Startup-Investments und Unternehmerbeteiligungen verwendet wird. Er bezieht sich auf einen Anteilseigner eines Unternehmens, der unter bestimmten, meist negativen Umständen ausscheidet und dabei weniger vorteilhafte Konditionen akzeptieren muss.
Wie unterscheidet sich ein Bad Leaver von einem Good Leaver?
Ein Good Leaver hingegen verlässt das Unternehmen unter angenehmere Bedingungen, oft aufgrund von Gründen wie Ruhestand, gesundheitlichen Problemen oder anderen persönlicheren Umständen. Während Good Leaver meist ihre Anteile zu marktgerechten Bedingungen verkaufen können, muss ein Bad Leaver seine Anteile oft zu einem vordefinierten Preis abgeben—häufig unter dem Marktwert. Das könnte daran liegen, dass der Bad Leaver das Unternehmen schädigt oder gegen vertragliche Pflichten verstößt.
Wann wird jemand als Bad Leaver betrachtet?
Das passiert, wenn jemand beispielsweise gegen seine Pflichten verstößt, illegale Handlungen vornimmt, das Unternehmen ohne triftigen Grund verlässt oder gegen die Interessen des Unternehmens arbeitet. Diese Bedingungen sind häufig in den Gesellschaftervereinbarungen festgelegt und dienen dazu, das Unternehmen davor zu schützen, dass ein abwandernder Unternehmer dem Geschäft schadet.
Warum gibt es Bad Leaver-Klauseln?
Diese Klauseln sind quasi die Versicherung des Unternehmens gegen interne Sabotage. Wenn jemand das Unternehmen aus unehrenhaften Gründen verlässt, soll der Schaden begrenzt werden. Ein schlechter Abgang kann schließlich nicht nur finanziellen, sondern auch Image-Schaden verursachen.
Wie wirken sich Bad Leaver-Klauseln auf Investoren aus?
Für Investoren sind Bad Leaver-Klauseln ein wichtiges Instrument, um das Risiko ihrer Investition zu minimieren. Niemand möchte in ein Unternehmen investieren, nur um dann zu sehen, wie ein unfähiger oder unloyaler Gründer es in den Ruin treibt. Die Klauseln bieten also eine Absicherung und können sogar Voraussetzung für die Investitionsentscheidung sein.
Können Bad Leaver-Klauseln verhandelt werden?
Definitiv. Bei der Ausarbeitung solcher Klauseln gibt es oft intense Verhandlungen. Gründer möchten diese Bedingungen natürlich so fair wie möglich gestalten, wohingegen Investoren auf strikte Regelungen bestehen. Das Verhandlungsgeschick beider Parteien spielt hier eine entscheidende Rolle.
Was passiert, wenn keine Bad Leaver-Klauseln existieren?
Das Fehlen solcher Klauseln kann zu erheblichen Unklarheiten und Konflikten führen. Wenn keine klaren Regeln im Falle eines schlechten Abgangs existieren, könnten rechtliche Auseinandersetzungen die Folge sein. Für Investoren und andere Gesellschafter bedeutet das ein erhöhtes Risiko. Daher sind Bad Leaver-Klauseln fast immer Teil der Standard-Investitionsverträge in der Startup-Welt.
Gibt es auch Kritik an Bad Leaver-Klauseln?
Ja, es gibt auch Gegenstimmen. Kritiker argumentieren, dass solche Klauseln zu starr sind und unternehmerische Freiheit einschränken können. Sie könnten auch die Unternehmenskultur negativ beeinflussen, da sie Misstrauen zwischen den Parteien säen könnten. Dennoch sind sie ein gängiges Mittel, um das Risiko zu managen.
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