Vesting ist ein Begriff, der oft im Zusammenhang mit Startup-Investments auftritt. Doch was verbirgt sich eigentlich dahinter? Für viele Gründer und Investoren ist Vesting ein wesentlicher Bestandteil ihres Geschäftsmodells. Es regelt, wie und wann Anteile an einem Startup zugeteilt werden.
Wie funktioniert Vesting?
Vesting, oder zu Deutsch „Erwerbsplan“, beschreibt den Prozess, durch den Mitgründer, Mitarbeiter oder Berater eines Startups ihre Anteile im Laufe der Zeit erwerben. Anstelle der sofortigen Übertragung der vollen Anzahl von Aktien, werden diese gestaffelt bzw. aufgeschoben über einen bestimmten Zeitraum zugeteilt. Diese Staffelung sichert, dass die Beteiligten für einen bestimmten Zeitraum im Unternehmen bleiben und sich engagieren.
Meist läuft Vesting über mehrere Jahre, typischerweise vier, wobei in den ersten 12 Monaten keine Anteile erworben werden – dieser Zeitraum wird als „Cliff“ bezeichnet. Danach erfolgt die Zuteilung regelmäßig, beispielsweise monatlich oder vierteljährlich.
Warum ist Vesting wichtig?
Vesting schützt das Startup und die verbleibenden Gründer vor potenziellen Problemen. Stellen Sie sich vor, ein Mitgründer verlässt das Unternehmen nach nur wenigen Monaten. Ohne Vesting könnte er einen erheblichen Anteil des Unternehmens mitnehmen, obwohl er kaum zur Wertschöpfung beigetragen hat. Mit einem Vesting-Plan jedoch hätte er nur einen kleinen Teil seiner Anteile erhalten.
Für Investoren bietet Vesting ebenfalls Schutz. Sie wollen sicherstellen, dass Gründer und Schlüsselmänner langfristig im Unternehmen bleiben und an dessen Erfolg arbeiten, bevor sie vollständig von ihren Anteilen profitieren.

Was passiert, wenn ein Gründer vorzeitig aussteigt?
Sollte ein Gründer oder Mitarbeiter das Unternehmen verlassen, bevor seine Anteile vollständig erworben sind, verliert er in der Regel die nicht-erworbenen Anteile. Diese Anteile werden oft entweder dem Unternehmen selbst zur Wiederausschüttung oder den verbleibenden Gründern zugeteilt. So bleibt das Anteilsverhältnis im Unternehmen stabil.
Wie unterscheidet sich Vesting von Mitarbeiteraktienoptionen (ESOPs)?
Obwohl Vesting und Mitarbeiteraktienoptionen ähnliche Ziele verfolgen – nämlich die Anreize für langfristiges Engagement zu setzen – gibt es wesentliche Unterschiede. Beim Vesting geht es um bereits ausgegebene Anteile, die im Laufe der Zeit „freigeschaltet“ werden, während ESOPs den Mitarbeitern die Möglichkeit bieten, zukünftige Anteile zu einem vorher vereinbarten Preis zu erwerben.
Wann beginnt der Vesting-Zeitraum?
In der Regel beginnt der Vesting-Zeitraum mit dem Startdatum der Zusammenarbeit oder dem Datum der Vertragsunterzeichnung. Das genaue Datum sollte im Vesting-Plan klar definiert sein, um später keine Missverständnisse zu erzeugen.
Können Vesting-Pläne angepasst werden?
Ja, Vesting-Pläne können flexibel gestaltet und an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst werden. Dies erfordert jedoch die Zustimmung aller beteiligten Parteien. Einige Startups könnten beschließen, den Cliff zu kürzen oder die Vesting-Periode zu verlängern, um besser auf die dynamische Natur des Geschäftsumfelds reagieren zu können.
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