Ein White Knight ist ein Unternehmen oder ein Einzelinvestor, der einem bedrohten Unternehmen zu Hilfe kommt, um eine feindliche Übernahme abzuwehren. Die Bezeichnung stammt ursprünglich aus der Ritterzeit und steht symbolisch für den „guten Ritter,“ der in der Stunde der Not zur Rettung eilt.
Wie funktioniert ein White Knight?
Wenn ein Unternehmen von einer feindlichen Übernahme bedroht ist, kann ein White Knight einspringen und ein freundliches Übernahmeangebot machen, das sowohl für das Management als auch für die Aktionäre attraktiver ist. Der White Knight bietet meist bessere Konditionen, was die Übernahme für das betroffene Unternehmen angenehmer gestaltet. Hierbei genießt das Management oft weiterhin Mitspracherechte, was bei einer feindlichen Übernahme oft nicht der Fall wäre.
Warum sind White Knights wichtig für Startups?
Startups befinden sich oft in unsicheren Gewässern. Eine feindliche Übernahme kann verheerend sein, besonders wenn das Unternehmen noch in den Kinderschuhen steckt. Ein White Knight kann solchen Startups helfen, indem er zusätzliche Ressourcen, Kapital und strategische Unterstützung bereitstellt. Das kann dem Startup Zeit verschaffen, seine Geschäftsziele zu erreichen, statt von einem räuberischen Akteur zerschlagen zu werden.

Was unterscheidet einen White Knight von einem Grey Knight oder Black Knight?
Während der White Knight als Retter betrachtet wird, gibt es auch andere Arten von „Rittern“ im Unternehmenskontext:
- Ein Grey Knight ist ein neutraler Akteur, der weder eindeutig freundlich noch feindlich eingestellt ist. Diese Akteure sind oft opportunistisch und können sich je nach Situation als Freund oder Feind entpuppen.
- Der Black Knight hingegen ist definitiv feindlich. Diese Akteure streben eine feindliche Übernahme an, oft zum Nachteil des bestehenden Managements und der bisherigen Aktionäre.
Welche Risiken gibt es für den White Knight?
Obwohl ein White Knight eine scheinbar noble Rolle übernimmt, gibt es auch Risiken. Zum Beispiel könnte die Rettungsaktion teurer sein als erwartet. Das Unternehmen, das Hilfe sucht, könnte größere finanzielle Probleme haben als öffentlich bekannt. Auch die Integration des neuen Unternehmens kann sich als schwierig erweisen. Daher müssen White Knights sorgfältig abwägen, ob die Rettungsaktion tatsächlich sinnvoll ist.
Gibt es Beispiele für White Knight Interventionen im deutschen Startup-Markt?
Ja, es gibt mehrere Beispiele, bei denen White Knights in Deutschland eingegriffen haben, um Startups zu retten. Ein prominenter Fall war, als ein größerer Investor in einem Biotech-Startup einsprang, das kurz vor dem Bankrott stand, und es durch zusätzliches Kapital und strategische Beratung wieder auf Kurs brachte. Solche Maßnahmen sind oft medienscheu, da sie hochkomplex und heikel sind. Dennoch zeigen diese Beispiele, welche wichtige Rolle White Knights im Startup-Ökosystem spielen können.
Warum sollten Investoren die White Knight-Strategie in Erwägung ziehen?
Investoren könnten die White Knight-Strategie in Betracht ziehen, weil sie die Chance bietet, zu einem günstigen Zeitpunkt in ein vielversprechendes Unternehmen zu investieren und dabei zukünftige Renditen zu maximieren. Durch die Rettungsaktion kann auch das eigene Portfolio diversifiziert und gestärkt werden. Gleichzeitig kann der Investor sich als strategischer Partner positionieren und langfristig profitieren.
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