Der Begriff Dual Use beschreibt Technologien, Produkte oder Strategien, die sowohl in kommerziellen als auch in mission- oder regierungsorientierten Anwendungen genutzt werden können. Diese flexible Nutzung ermöglicht es, einen breiten Markt zu adressieren, indem sowohl private Unternehmen als auch staatliche Institutionen als Zielgruppen bedient werden. Besonders in Branchen wie Verteidigung, öffentliche Sicherheit oder Gesundheitswesen ist dieses Konzept zentral.
Wie wird der Begriff Dual Use definiert?
Dual Use bezeichnet Technologien, die ursprünglich für kommerzielle Zwecke entwickelt wurden, aber auch in sicherheits- oder regierungsrelevanten Bereichen Anwendung finden können – oder umgekehrt. Ein klassisches Beispiel ist der Einsatz von Drohnen: Sie dienen in der Landwirtschaft zur Überwachung von Feldern, finden aber auch im militärischen Bereich Verwendung, etwa zur Überwachung oder Lieferung von Hilfsgütern.
Aktuelle Beispiele aus Deutschland wären:
- Quantum Systems
- ARX Robotics
Welche Vorteile bietet Dual Use?
- Erweiterte Marktchancen: Startups und Unternehmen können gleichzeitig zwei Märkte erschließen – kommerzielle und mission-orientierte.
- Finanzielle Diversifizierung: Durch den Zugang zu Fördermitteln aus dem öffentlichen Sektor können Unternehmen finanzielle Ressourcen sichern, die oft weniger risikobehaftet sind als private Investitionen.
- Innovationsförderung: Der Austausch zwischen kommerziellen und staatlichen Anwendungen treibt oft die Entwicklung neuer Technologien voran, da unterschiedliche Anforderungen berücksichtigt werden.

Gibt es Herausforderungen bei Dual Use?
Ja, insbesondere wenn Unternehmen sowohl kommerzielle als auch staatliche Kunden bedienen. Unterschiedliche Anforderungen, lange Vergabeprozesse in der öffentlichen Verwaltung oder rechtliche Auflagen können die Umsetzung erschweren. Zudem besteht das Risiko, sich zu stark auf eine der beiden Zielgruppen zu konzentrieren und damit das Geschäftsmodell zu gefährden.
Wie unterscheidet sich Dual Use von rein kommerziellen Technologien?
Rein kommerzielle Technologien zielen ausschließlich auf private Märkte ab, während Dual Use Technologien explizit für beide Bereiche entwickelt werden. Dabei erfordert Dual Use oft zusätzliche Anpassungen, um den strengen Standards und Regularien von Regierungs- oder Sicherheitsbehörden gerecht zu werden.
Was ist das Dual-Use Readiness Model?
Das Dual-Use Readiness Model wurde von Forschern am Massachusetts Institute of Technology (MIT) entwickelt, um Unternehmen zu helfen, eine erfolgreiche Dual-Use-Strategie zu entwickeln. Es bewertet fünf Schlüsselbereiche:
- Commercialization Funding: Fähigkeit, kommerzielle Finanzierung zu sichern.
- Commercial Customers: Aufbau von Beziehungen zu privaten Kunden.
- Mission Funding: Zugang zu nicht-verwässernder Finanzierung, z. B. staatliche Zuschüsse.
- Mission Customers: Aufbau von Beziehungen zu Regierungsbehörden.
- Technology Readiness Level (TRL): Bewertung des technologischen Entwicklungsstands.
Wie können Startups von einer Dual-Use-Strategie profitieren?
Startups profitieren, indem sie ihre Technologien flexibel positionieren und sowohl öffentliche als auch private Mittel nutzen. Zum Beispiel könnte eine KI-Software, die ursprünglich für den Handel entwickelt wurde, auch für Verteidigungsanwendungen modifiziert werden. Dies erhöht nicht nur die Reichweite, sondern minimiert auch Risiken, die mit der Abhängigkeit von nur einem Markt verbunden sind.
Danach wird auch oft gesucht:
Dual-Use-Technologien, militärische Innovationen, kommerzielle Fördermittel, Startups und öffentliche Beschaffung, Technologie-Reifegrade, Förderprogramme für Startups, Mission-orientierte Geschäftsmodelle, TRL (Technology Readiness Level), staatliche Finanzierung.