Technical Debt, oder technische Schulden, beschreibt die Kompromisse und Abkürzungen, die Entwickler eingehen, um Zeit und Kosten in der Softwareentwicklung zu sparen. Diese Schulden können später zu höheren Wartungsaufwänden und Problemen führen, ähnlich wie finanzielle Schulden zu Zinsen und zusätzlichen Rückzahlungen führen können.
Warum entsteht Technical Debt?
Technical Debt entsteht häufig, wenn kurzfristige Ziele die langfristige Code-Qualität überlagern. Startups, die schnell ein produktfähiges Minimum (MVP) entwickeln wollen, neigen dazu, Technikschulden zu akkumulieren. Diese Abkürzungen erfolgen oft aus Zeitdruck, kurzfristigen Budgetzwängen oder fehlenden Ressourcen. Entscheidet man sich zum Beispiel für eine schnelle und schmutzige Lösung, um eine Frist einzuhalten, so schafft man Schulden, die später abbezahlt werden müssen.
Welche Arten von Technical Debt gibt es?
Technische Schulden kommen in vielen Formen vor:
- Code-Schulden – entstehen durch schlecht geschriebenen, unübersichtlichen oder veralteten Code.
- Design-Schulden – resultieren aus schlechten Designentscheidungen, die die Erweiterbarkeit oder Flexibilität der Software einschränken.
- Dokumentations-Schulden – entstehen, wenn zu wenig oder keine Dokumentation vorhanden ist.
- Test-Schulden – zu wenig oder keine automatisierten Tests, was die Fehleranfälligkeit erhöht.
Jede dieser Schuldenarten belastet dein Produkt anders und erfordert spezifische Maßnahmen zur Rückzahlung.

Wie kann Technical Debt gemessen und dokumentiert werden?
Technical Debt ist messbar, auch wenn es keine einheitliche Methode gibt. Ein Ansatz ist die Cyclomatic Complexity, die die Komplexität des Codes misst. Tools wie SonarQube oder Code Climate bieten Metriken, die den Umfang technischer Schulden quantifizieren. Diese Tools helfen, problematische Bereiche im Code zu identifizieren und priorisieren.
Dokumentiert wird Technical Debt oft in Issue-Tracking-Systemen wie JIRA oder GitHub Issues. Hier werden Aufgaben zur Schuldenrückzahlung festgehalten. Ein gut gepflegter Überblick unterstützt das Team dabei, technische Schulden bewusst zu managen.
Welche Folgen hat Technical Debt für Investoren?
Investoren sollten sich der technischen Schulden bewusst sein, da sie langfristig den Wert eines Startups beeinflussen können. Hohe technische Schulden können zu hohen Wartungskosten und weniger Innovationskapazität führen. Sie erhöhen das Risiko für zukünftige Investitionen und mindern damit die Attraktivität des Unternehmens. Startups, die ihre technischen Schulden aktiv managen, bieten dagegen oft eine stabilere und nachhaltigere Wachstumsprognose.
Wie können Startups Technical Debt effektiv managen?
Ein bewährter Ansatz ist das regelmäßige Refactoring des Codes. Dabei wird der bestehende Code verbessert, ohne dass sich das äußere Verhalten der Software ändert. Wichtig ist auch eine gute Testabdeckung, um sicherzustellen, dass Änderungen keine neuen Fehler erzeugen. Code Reviews und Pair Programming helfen dabei, technische Schulden zu vermeiden, indem sie kontinuierlich die Code-Qualität überprüfen.
Nicht zuletzt spielt die Kultur im Team eine entscheidende Rolle. Schaffe ein Umfeld, in dem Qualität und Nachhaltigkeit gefördert werden. Ein bewusstes und transparentes Management technischer Schulden kann Startups helfen, langfristig erfolgreich zu sein.
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Refactoring, MVP, Pair Programming, Automatisierte Tests, Softwarearchitektur, Agile Methodiken, Code Reviews, Cyclomatic Complexity, SonarQube, GitHub Issues, JIRA, Testabdeckung.