Was ist Statutory Voting?

15. August 2024, Joel Burghardt & Marcel Schorr

Statutory Voting ist eine gängige Methode im Kontext von Unternehmensabstimmungen, insbesondere bei Aktionärsversammlungen. Auf Startup-Investment-Plattformen kann dieses Abstimmungssystem eine entscheidende Rolle dabei spielen, wie Investoren Einfluss auf wichtige Unternehmensentscheidungen nehmen. Im Gegensatz zu anderen Abstimmungsverfahren hat Statutory Voting einige einzigartige Merkmale und potenzielle Vor- und Nachteile.

Wie funktioniert Statutory Voting?

Beim Statutory Voting hat jeder Aktionär pro Aktie eine Stimme. Dies bedeutet, dass die Stimmrechte proportional zur Anzahl der gehaltenen Aktien verteilt sind. Ein Anleger mit 100 Aktien hat somit 100 Stimmen. Diese Stimmrechte können bei jeder Wahl oder Abstimmung genutzt werden, oftmals in Situationen wie der Wahl des Vorstandes oder der Genehmigung größerer Unternehmensentscheidungen.

Im Klartext: Wer mehr Aktien besitzt, hat mehr Macht. Diese Methode ist in Deutschland besonders bei Hauptversammlungen von börsennotierten Unternehmen üblich und bietet den Vorteil, dass man mit einer höheren Investition einen größeren Einfluss geltend machen kann.

Welche Vorteile bietet Statutory Voting für Investoren?

Für Investoren, insbesondere diejenigen, die größere Summen in ein Startup investieren, ist der Vorteil klar: Je mehr Aktien, desto mehr Stimmrechte. Dies kann sehr nützlich sein, um sicherzustellen, dass ihre Interessen bei wichtigen Beschlüssen vertreten werden. Auch wenn nur ein kleiner Anteil der Aktionäre direkt mitbestimmen kann, fühlen sie sich durch die proportionale Verteilung der Stimmen eher repräsentiert.

Ein weiterer Vorteil ist die Transparenz. Es ist leicht nachvollziehbar, wie viele Stimmen jeder Investor hat und wie diese eingesetzt werden können. Dies kann Vertrauen schaffen und die Investition attraktiver machen, besonders in einem Umfeld mit viel Unsicherheit wie dem Startup-Segment.

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Gibt es Nachteile bei Statutory Voting?

Statutory Voting hat jedoch auch seine Schattenseiten. Ein großer Nachteil ist, dass Aktieninhaber mit weniger Anteilen oft wenig bis keinen Einfluss auf Entscheidungen haben. Hier können Großinvestoren oder institutionelle Anleger leichter ihre Interessen durchsetzen, während Kleinanleger kaum etwas ausrichten können. Dies kann dazu führen, dass wichtige Entscheidungen manchmal einseitig getroffen werden, ohne kleinere Aktionäre zu berücksichtigen.

Ein weiteres Problem ist das Risiko der Machtkonzentration. Wenn ein einzelner Großinvestor oder eine kleine Gruppe von Investoren einen erheblichen Anteil an den Aktien hält, können sie Entscheidungen dominieren, die nicht unbedingt im besten Interesse des Unternehmens als Ganzes sind.

Wie unterscheidet sich Statutory Voting von anderen Abstimmungsverfahren?

Ein alternatives Verfahren ist das Kumulative Voting, bei dem Aktionäre ihre Stimmen bündeln und auf eine oder mehrere Personen verteilen können. Dies bietet kleineren Investoren die Möglichkeit, zumindest einen ihrer Kandidaten in den Vorstand zu wählen. Im Gegensatz dazu bleiben beim Statutory Voting die Stimmen starr an die Anzahl der Aktien gebunden und können nicht frei verteilt werden.

Ein weiteres bekanntes Verfahren ist das Weighted Voting, bei dem unterschiedliche Aktienklassen unterschiedliche Stimmkraft haben können. Während dies flexibler sein kann, erhöht es auch die Komplexität und kann zu Verwirrung führen.

Wann kommt Statutory Voting zum Einsatz?

In der Regel wird Statutory Voting in formellen Unternehmensangelegenheiten angewandt, wie bei der Wahl des Vorstandes, bei Fusionen und Übernahmen oder bei wichtigen strategischen Entscheidungen. Bei Startups ist es besonders relevant, wenn es um die Strukturierung von Finanzierungsrunden geht. Es hilft Investoren, ihre Positionen und Meinungen klar und stark durchzusetzen.

Viele Startups nutzen dieses Verfahren, um sicherzustellen, dass diejenigen, die mehr finanzielle Risiken eingehen, auch mehr Verantwortung und Kontrolle haben. Es ist eine gängige Praxis bei vielen Crowdfunding-Plattformen und anderen Investment-Gelegenheiten in der Startup-Welt.

Danach wird auch oft gesucht:

Aktienklassen, Stimmrechte, kumulatives Voting, Initial Public Offering (IPO), Corporate Governance, Investorenrechte, Hauptversammlung, Vorzugsaktien, Gesellschafterbeschluss.

Joel Burghardt & Marcel Schorr

Joel Burghardt ist SEO-Experte mit Fokus auf schnelle Umsetzung und skalierbare Wachstumsstrategien. Marcel Schorr bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensentwicklung, im (IT-) Projektmanagement und in der Führung interdisziplinärer Teams mit.

Gemeinsam bieten wir Startups Kapital, praxisnahe Unterstützung und wertvolle Netzwerke für nachhaltigen Erfolg.

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Founder der
DRIVE Ventures GmbH