Wenn es um die Bewertung von Startups geht, steht die Run Rate oft im Zentrum der Aufmerksamkeit. Sie liefert wertvolle Einblicke in das zukünftige Wachstumspotenzial eines Unternehmens und ist ein wesentlicher Bestandteil bei der Entscheidungsfindung für Investoren.
Wie wird die Run Rate berechnet?
Die Run Rate wird berechnet, indem man die aktuellen Einnahmen eines Unternehmens auf das gesamte Jahr hochrechnet. Nehmen wir an, ein Startup generiert im ersten Quartal 250.000 Euro Umsatz. Dann wäre die jährliche Run Rate 1.000.000 Euro (4 x 250.000 Euro). Diese Methode geht davon aus, dass das Startup sein aktuelles Wachstum beibehält. Um zuverlässig zu sein, bedarf es stabiler Einnahmen. Schwankungen oder saisonale Effekte können zu falschen Prognosen führen. Wer die Run Rate nutzt, sollte sich darüber im Klaren sein, dass es sich um eine Hochrechnung und keine Garantie handelt.
Welche Vorteile bietet die Run Rate?
Die Run Rate ist besonders nützlich für Startups, die noch keine lange Betriebshistorie haben. Investoren erhalten durch sie eine schnelle Schätzung des langfristigen Umsatzpotenzials. Sie ist einfach zu berechnen und vergleichsweise leicht verständlich. Ein großer Vorteil liegt in der Möglichkeit, die Performanz des Startups zeitnah zu bewerten. Man muss nicht auf Jahresabschlüsse warten, sondern kann aktuelle Daten verwenden. Das ermöglicht eine zeitnahe Investitionsentscheidung und schnellere Anpassungen in der Strategie.

Welche Schwächen hat die Run Rate?
Die Run Rate hat jedoch ihre Grenzen. Sie ignoriert jegliche saisonalen Schwankungen und eventuelle Marktveränderungen. Ein weiteres Problem ist, dass sie keine Kosteneffizienz oder Rentabilität misst. Ein Startup könnte hohe Umsätze generieren, aber gleichzeitig auch enorme Ausgaben haben. Daher sollte die Run Rate niemals isoliert betrachtet werden. Eine umfassende Analyse erfordert zusätzlich Informationen wie Kundenzufriedenheit, Marktbewertungen und Konkurrenzanalysen.
Wie unterscheidet sich die Run Rate von anderen Kennzahlen?
Im Gegensatz zu anderen Kennzahlen wie EBITDA oder Net Profit, fokussiert sich die Run Rate ausschließlich auf Umsätze. EBITDA berücksichtigt sowohl Umsatz als auch Betriebskosten und gibt einen tieferen Einblick in die finanzielle Gesundheit eines Unternehmens. Net Profit zeigt den tatsächlichen Gewinn nach Abzug aller Kosten. Während diese Kennzahlen genauer sind, bieten sie nicht die gleiche Vorhersagekraft für zukünftiges Wachstum wie die Run Rate.
Warum ist die Run Rate für Startup-Investoren wichtig?
Für Investoren in Startups ist die Run Rate ein nützlicher Indikator, um das Wachstumspotenzial eines Unternehmens abzuschätzen. Besonders bei jungen Unternehmen mit begrenzter Finanzhistorie kann sie helfen, frühzeitig Wachstumstrends zu erkennen. Investoren können auf Basis der Run Rate zielgerichtete Entscheidungen treffen und ihr Portfolio dementsprechend anpassen. Sie ermöglicht eine proaktive statt reaktive Anlagestrategie.
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