Pro-rata Rights sind ein wesentlicher Begriff im Bereich der Startup-Investments. Gerade wenn es um die Absicherung der eigenen Investition geht, sollte man diesen Begriff kennen. Doch was verbirgt sich dahinter?
Wie funktionieren Pro-rata Rights?
Pro-rata Rights, auch als Bezugsrechte bekannt, sichern Investoren das Recht, bei zukünftigen Finanzierungsrunden zusätzlich in das Unternehmen zu investieren. So kann der Investor seine Beteiligung proportional zum bisherigen Anteil aufrechterhalten. Zum Beispiel: Hat ein Investor 10% der Anteile und das Unternehmen startet eine neue Finanzierungsrunde, kann er erneut so viel investieren, dass er seine 10% beibehält. Somit wird eine Verwässerung des Anteils verhindert.
Warum sind Pro-rata Rights für Investoren wichtig?
Stellt euch vor, ihr investiert frühzeitig in ein Startup und besitzt 15% der Anteile. Später steigt ein großer Venture Capital Fonds ein und wenn ihr kein Pro-rata Right habt, rutscht euer Anteil kleiner, meist ohne dass ihr es verhindern könnt. Mit Pro-rata Rights könnt ihr eure Beteiligung sichern und von zukünftigen Wachstum profitieren, ohne mehr Anteile abzugeben, als ihr möchtet. Das schützt nicht nur eure Investition, sondern lässt euch auch weiterhin bei wichtigen Entscheidungen mitreden.

Welche Unterschiede gibt es zu anderen Investorenrechten?
Pro-rata Rights sind spezifisch auf das Verhindern der Verwässerung von Anteilen ausgelegt. Im Vergleich dazu bieten andere Rechte, wie zum Beispiel Liquidationspräferenz, Veto-Rechte oder Board Seats, unterschiedliche Schutzmechanismen und Einflusssphären. Die Liquidationspräferenz sichert euch bei einem Exit eine bevorzugte Auszahlung. Veto-Rechte geben euch eine Stimme bei größeren Entscheidungen. Board Seats erlauben aktiv die Teilnahme und Mitbestimmung im Unternehmensvorstand. Pro-rata Rights sind jedoch meist der einfachste Schutzmechanismus, um finanzielle Beteiligungen proportional zu erhalten.
Welche Nachteile könnten Pro-rata Rights haben?
Klingt erstmal alles perfekt, oder? Es gibt ein paar Haken. Pro-rata Rights verpflichten euch oft, weiteres Kapital bereitzustellen. Wenn ihr nicht genug liquide Mittel habt, könnt ihr eure Anteile trotz Pro-rata Recht nicht aufrechterhalten. Zudem bieten viele Startups diese Rechte nicht allen Investoren, sondern nur größeren Akteuren. So können kleine Investoren trotzdem ins Hintertreffen geraten. Auch kann es passieren, dass spätere Investoren stärkere oder exklusive Rechte verlangen. Triple-checkt also die Bedingungen vor Abschluss der Vereinbarung.
Sind Pro-rata Rights in Deutschland üblich?
In Deutschland ist das Modell von Pro-rata Rights nicht so verbreitet wie in den USA, wo es fast Standard in Investmentverträgen ist. Bei uns haben Gründer oft mehr Verhandlungsspielraum, ob sie diese Rechte vergeben oder nicht. Es hängt stark von der individuellen Investorenstruktur und den spezifischen Verträgen ab. Aber die Globalisierung und die damit verbundene Anpassung an internationale Standards führen dazu, dass auch hierzulande diese Rechte an Bedeutung gewinnen.
Was sind typische Klauseln in einem Pro-rata Vertrag?
Ein Pro-rata Vertrag enthält klassischerweise Klauseln, die definieren, wann das Recht ausgeübt werden kann; meist bei neuen Finanzierungsrunden. Weiter kann beschrieben sein, ob die Rechte teilweise oder vollständig aufrechterhalten werden können. Zudem wird oft geregelt, wie viel Zeit ihr habt, um von eurem Recht Gebrauch zu machen. Der Vertrag kann auch festlegen, ob das Recht direkt an eure Person oder an die Anteile im Allgemeinen gebunden ist. Solche Details sind entscheidend und erfordern genaue Lektüre.
Danach wird auch oft gesucht:
Liquidationspräferenz, Veto-Rechte, Board Seats, Verwässerung, Exit-Strategie, Seed-Finanzierung, Series-A-Runde, Beteiligungsverträge, Venture Capital, Investmentbedingungen