Investoren stolpern im Bereich der Startup-Investments oft über den Begriff „Non-binding“. Dieser Begriff führt nicht selten zu Verwirrung, da viele nicht genau wissen, wie unverbindliche Vereinbarungen im Kontext von Investments zu bewerten sind. Wir klären auf und bringen Licht ins Dunkel.
Was bedeutet Non-binding in der Investmentwelt?
„Non-binding“ heißt auf Deutsch „unverbindlich“. In der Welt der Startup-Investments bedeutet das konkret, dass bestimmte Vereinbarungen oder Absichtserklärungen (sogenannte LOIs – Letters of Intent) keine rechtliche Verbindlichkeit haben. Diese Dokumente dienen dazu, die groben Rahmenbedingungen und Absichten einer Investition festzuhalten, sind aber nicht verpflichtend. Sie geben beiden Parteien die Möglichkeit, über die Details der Investition weiterzuverhandeln, ohne rechtliche Konsequenzen befürchten zu müssen.
Wann werden Non-binding Vereinbarungen genutzt?
Unverbindliche Vereinbarungen sind vor allem in der frühen Phase von Verhandlungen üblich. Wenn ein Investor Interesse an einem Startup zeigt, wird zunächst ein LOI ausgearbeitet. Damit gehen beide Seiten den ersten Schritt, ohne sich bereits rechtlich zu binden. Ziel ist es, ein gemeinsames Verständnis und Vertrauen aufzubauen und konkrete Konditionen auszuloten, ohne den Druck einer sofortigen rechtlichen Verpflichtung. LOIs geben den Beteiligten die Flexibilität, die Details der Investition schriftlich zu fixieren, aber trotzdem eine Hintertür offen zu halten.
Was ist der Unterschied zu verbindlichen Vereinbarungen?
Verbindliche Vereinbarungen unterscheiden sich grundlegend von Non-binding Vereinbarungen. Während verbindliche Verträge rechtlich durchsetzbar sind und klare Pflichten und Rechte beider Parteien festlegen, fehlen diese rechtlichen Bindungen bei Non-binding Verträgen. Sollte eine Partei beschließen, sich aus der Vereinbarung zurückzuziehen, können keine rechtlichen Schritte eingeleitet werden. Non-binding Dokumente sind eher als detaillierte Absichtserklärungen zu verstehen, während verbindliche Verträge konkrete Verpflichtungen beinhalten.
Welche Risiken und Vorteile gibt es?
Der größte Vorteil von Non-binding Vereinbarungen ist die Flexibilität. Beide Parteien können offen verhandeln und ihre Positionen klar darlegen, ohne rechtliche Konsequenzen fürchten zu müssen. Für Startups bedeutet dies, dass sie mehrere Gespräche gleichzeitig führen können, um den besten Deal zu finden. Für Investoren ist es eine Möglichkeit, verschiedene Optionen zu prüfen, bevor sie sich festlegen.
Das Risiko liegt jedoch in der Unsicherheit. Da keine rechtliche Verpflichtung besteht, kann sich jederzeit eine Partei zurückziehen, was zu unvorhergesehenen Wendungen oder gar dem Platzen eines möglichen Deals führen kann.
Worauf sollten Investoren und Gründer bei Non-binding Vereinbarungen achten?
Während Non-binding Dokumente unverbindlich sind, können sie dennoch sensible Informationen enthalten. Es ist ratsam, diese Dokumente vertraulich zu behandeln und sicherzustellen, dass essentielle Punkte wie Exklusivität, Vertraulichkeit und eine klare Kommunikation während der Verhandlungsphase geregelt sind. Beide Seiten sollten klar kommunizieren, um Missverständnisse zu vermeiden und sicherzustellen, dass alle Beteiligten auf derselben Seite stehen. Auch wenn diese Dokumente keine rechtliche Bindung haben, sollten sie professionell und klar formuliert sein, um Missverständnisse zu vermeiden.
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