Key man risk? Klingt dramatisch? Ist es auch. Key man risk bezeichnet das Risiko, dass der Ausfall einer oder weniger besonders wichtiger Personen das gesamte Unternehmen in Schieflage bringt. Besonders bei Startups, bei denen ein Großteil des Wissens und der strategischen Entscheidungen oft in den Köpfen von ein oder zwei Schlüsselpersonen liegt, kann diese Gefahr schnell existenzbedrohend werden.
Warum ist Key man risk für Investoren von Bedeutung?
Investoren haben ein großes Interesse daran, dass ihre Investitionen sicher und gewinnbringend sind. Wenn jeglicher Erfolg und viele wichtige Entscheidungen von einer einzelnen Person abhängen, erhöht das die Gefahr, dass der plötzliche Wegfall dieser Person das Unternehmen destabilisiert oder sogar zum Scheitern bringt. Ob Krankheit, Abwerbung durch Konkurrenz oder plötzliche Kündigung – wenn die Schlüsselperson wegfällt, kann das gesamte Investment gefährdet sein.
Welche Branchen sind besonders betroffen?
Startups, vor allem in ihrer Wachstumsphase, sind besonders anfällig für Key man risk. In kleinen und mittelständischen Unternehmen, wo Wissen und Verantwortung oft auf wenige Schultern verteilt sind, ist das Risiko erheblich. Aber auch in spezialisierteren Branchen wie der Technologie- oder Biotech-Branche, wo spezifisches Expertenwissen unerlässlich ist, kann Key man risk eine ernsthafte Bedrohung darstellen.
Wie kann man das Risiko mindern?
Diversifikation ist das Zauberwort. Es ist wichtig, dass Know-how und Entscheidungsbefugnisse auf mehrere Schultern verteilt werden. Mit einer guten Nachfolgeplanung und der Implementierung von Informationssystemen kann sichergestellt werden, dass Wissen nicht verloren geht. Außerdem können Investoren auf sogenannten Key man Versicherungen bestehen – diese zahlen im Falle des Ausfallens der Schlüsselperson eine Entschädigung aus.
Was ist der Unterschied zwischen Key man risk und anderen unternehmerischen Risiken?
Unternehmerische Risiken gibt es viele: Marktveränderungen, technologische Innovationen, finanzielle Engpässe. Key man risk ist jedoch spezifischer. Es betrifft direkt die personelle Struktur und das völlig unerwartete Wegfallen strategisch wichtiger Entscheider. Ein Burnout des CEO kann beispielsweise gravierendere Folgen haben als ein vorübergehender Finanzierungsmangel.
Wie erkenne ich als Investor Key man risk in einem Unternehmen?
Achten Sie auf die Unternehmensstruktur: Wer sind die wichtigsten Entscheidungsträger? Wie ist die Aufgabenverteilung? Gibt es klare, dokumentierte Prozesse oder liegt das Wissen nur in den Köpfen einzelner Personen? Ein genauer Blick auf die Unternehmenskultur und das Managementteam kann hier erhellend sein. Auch der direkte Austausch mit den Schlüsselpersonen kann Ihnen ein Gefühl für deren Bedeutung und die Risikolosigkeit des Unternehmens vermitteln.
Was können Gründer tun, um Key man risk zu minimieren?
Wer smart ist, sorgt vor. Gründer sollten frühzeitig damit beginnen, Wissen zu dokumentieren und Aufgaben auf mehrere Teammitglieder zu verteilen. Bei Vertragsverhandlungen mit Investoren sollte das Thema aktiv angesprochen werden. Eine transparente Unternehmensführung und klare Kommunikationsstrukturen helfen ebenfalls, das Risiko zu minimieren. Und ja, Key man Versicherungen können hilfreich sein, sind aber kein Allheilmittel.
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