Investoren und Gründer stoßen im Bereich Startup-Investments immer wieder auf den Begriff „Hurdle Rate“. Aber was genau bedeutet das eigentlich? Die Hurdle Rate spielt eine entscheidende Rolle bei Investitionsentscheidungen und ist ein wichtiges Kriterium für die Bewertung von Investitionsprojekten.
Welche Aufgabe erfüllt die Hurdle Rate?
Die Hurdle Rate, oft auch als „Hindernisrate“ oder „Mindestverzinsung“ bezeichnet, ist der Mindestertrag, den ein Investor erwartet, bevor er Kapital in ein Projekt investiert. Sie dient als Schwellwert und sorgt dafür, dass nur Projekte finanziert werden, die eine bestimmte Mindestverzinsung erreichen. Alles darunter scheidet aus. Schlicht gesagt: Mit der Hurdle Rate trennt man das Weizen vom Spreu.
Wie wird die Hurdle Rate berechnet?
Die Hurdle Rate berechnet sich oft aus den sogenannten Kapitalkosten eines Unternehmens. Diese beinhalten beispielsweise die Eigenkapitalkosten und Fremdkapitalkosten. Auch Marktrisiken fließen hier mit ein. Nehmen wir an, ein Investor erwartet mindestens 10 % Rendite aus einem Investment. Diese 10 % stellen dann die Hurdle Rate dar. Ein Projekt muss folglich diese Hürde überspringen ─ daher der Name ─ um als sinnvoll und attraktiv zu gelten.
Welche Bedeutung hat die Hurdle Rate für Startup-Investments?
Gerade bei Startups, deren Risiko als besonders hoch einzustufen ist, kommt der Hurdle Rate eine immense Bedeutung zu. Ein Startup muss potenziellen Investoren durch eine vielversprechende Geschäftsidee und ein nachhaltiges Geschäftsmodell beweisen, dass es die erwartete Mindestverzinsung erwirtschaften kann. Startups mit einer zu niedrigen Hurdle Rate sind weniger attraktiv, da sie den geforderten Mindestgewinn oft nicht garantieren können.
Wie unterscheidet sich die Hurdle Rate von anderen finanziellen Kennzahlen?
Anders als Rentabilitätskennzahlen wie ROI (Return on Investment) oder ROE (Return on Equity), die eher die tatsächliche Verzinsung bereits getätigter Investitionen messen, stellt die Hurdle Rate eine zukunftsgerichtete Erwartung dar. Sie dient als Zielgröße, während der ROI oder ROE eher den Ist-Zustand abbilden. Auch der Begriff WACC (Weighted Average Cost of Capital) ist hier relevant. WACC ist oft die Basis für die Berechnung der Hurdle Rate, weil er die durchschnittlichen Kapitalkosten eines Unternehmens angibt.
Was passiert, wenn ein Projekt die Hurdle Rate nicht erreicht?
Sollte ein Projekt die festgelegte Hurdle Rate nicht erreichen, wird es wahrscheinlich nicht umgesetzt. In einer Welt, in der Ressourcen knapp und Chancen vielfältig sind, muss ein Investment einen bestimmten Ertrag einbringen, um lukrativ zu sein. Der Investor wird also sein Geld lieber in andere Projekte mit höheren Renditeerwartungen stecken.
Welche Rolle spielt die Hurdle Rate bei der Bewertung von Startups?
Die Bewertung von Startups hängt stark von den zukünftigen Gewinnpotenzialen ab. Hier kommt die Hurdle Rate wieder ins Spiel. Investoren analysieren, ob ein Startup in der Lage ist, die erwartete Rendite zu erwirtschaften. Ein Startup, das diesen Schwellwert nicht überschreitet, gilt als zu riskant. Die Hurdle Rate ermöglicht also eine klarere, strukturierte und objektivere Bewertung zukünftiger Geldströme.
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