Defeasance, auch als „Ablösung“ im Deutschen bekannt, ist ein spezieller Finanzbegriff, der besonders im Zusammenhang mit Immobilienfinanzierung und Unternehmensanleihen Verwendung findet. Aber was bedeutet Defeasance genau und wie funktioniert dieser Prozess? Gerade wenn du als Investor in den deutschen Startup-Markt eintauchst, kann es nützlich sein, diesen Begriff zu kennen.
Was ist Defeasance eigentlich?
Defeasance beschreibt einen Prozess, bei dem eine bestehende Schuld durch den Kauf und die Hinterlegung von Wertpapieren, meist Staatsanleihen, abgelöst wird. Diese Wertpapiere erwirtschaften genügend Erträge, um zukünftige Zahlungen der Schuld vollständig zu decken. Es handelt sich dabei um eine Möglichkeit, Schulden zu „neutralisieren“, ohne sie direkt zu tilgen.
Warum ist Defeasance relevant für Startup-Investments?
Wenn ein Startup rasch wächst und Schulden aufnimmt, um Kapital für neue Projekte zu beschaffen, kann Defeasance helfen, langfristige Risiken zu mindern. Durch die Umwandlung von Schulden in staatsgarantierte Wertpapiere wird das finanzielle Risiko gesenkt. Das ist besonders für Investoren interessant, die Sicherheit und Stabilität in ihren Investitionen schätzen.
Wie läuft ein Defeasance-Prozess ab?
Zuerst ermittelt das Unternehmen den Gesamtbetrag der zukünftigen Zins- und Tilgungszahlungen. Anschließend werden Wertpapiere gekauft, deren Erträge diesen Betrag über die Laufzeit der Schuld decken. Diese Wertpapiere werden dann in einem Treuhandkonto hinterlegt und sichern die Schuld ab. Die ursprüngliche Schuld bleibt bestehen, ist aber durch die Wertpapiere „defeased“. Somit gibt es keine wirtschaftliche Verpflichtung mehr für das Unternehmen, sie aus den laufenden Mitteln zu bedienen.
Was sind die Vor- und Nachteile von Defeasance?
Ein großer Vorteil von Defeasance ist die Risikominderung. Durch die Hinterlegung von Staatsanleihen wird die finanzielle Lage des Unternehmens stabilisiert. Allerdings ist der Prozess auch kosten- und zeitintensiv. Unternehmen müssen zudem sicherstellen, dass die hinterlegten Wertpapiere tatsächlich genug Ertrag abwerfen, um die Schuld vollständig abzudecken.
Wie unterscheidet sich Defeasance von anderen Schuldensicherungsmechanismen?
Im Gegensatz zu anderen Methoden, wie der Refinanzierung oder Umschuldung, wird bei Defeasance die ursprüngliche Schuld nicht abgelöst oder verändert. Stattdessen wird eine Sicherheit geschaffen, die die Schuld neutralisiert. Das unterscheidet Defeasance auch von Sicherungsübereignung oder Bürgschaften, wo aktive Verpflichtungen bestehen bleiben.
Gibt es spezielle Voraussetzungen für Defeasance?
Ja, nicht jedes Unternehmen und nicht jede Schuld eignet sich für den Defeasance-Prozess. Besonders wichtig ist, dass der Cashflow und die vorhandenen Ressourcen es zulassen, die benötigten Wertpapiere zu beschaffen. Zudem müssen rechtliche und steuerliche Rahmenbedingungen beachtet werden. Oft ist es hilfreich, einen Finanzexperten oder Anwalt hinzuzuziehen, um den Prozess korrekt durchzuführen.
Danach wird auch oft gesucht:
Schuldentilgung, Refinanzierung, Umschuldung, Sicherungsübereignung, Unternehmensanleihen, Finanzierungsmodelle, Risikomanagement, Kapitalbeschaffung, Treuhandkonto, Zinszahlungen