Was ist Debt-to-Equity Swap?

16. Juli 2024, Joel Burghardt & Marcel Schorr

Ein Debt-to-Equity Swap ist eine Finanzstrategie, die hauptsächlich von Startups in Krisenzeiten angewendet wird. Hierbei werden Schulden eines Unternehmens in Eigenkapital umgewandelt. Dies bedeutet, dass Gläubiger auf ihre Rückzahlungsforderungen verzichten und im Gegenzug Anteile am Unternehmen erhalten. Diese Methode kann zur Sanierung der Unternehmensbilanz beitragen und ihnen ermöglichen, weiterhin Kapital für Wachstum und Innovation zu nutzen, ohne zusätzliches Fremdkapital aufnehmen zu müssen.

Wie funktioniert ein Debt-to-Equity Swap?

Bei einem Debt-to-Equity Swap wird ein Teil oder die gesamte Verschuldung eines Unternehmens in Aktien des Unternehmens umgewandelt. Der genaue Mechanismus hängt von den vertraglichen Bedingungen zwischen den Gläubigern und dem Unternehmen ab. Beispielsweise könnte ein Gläubiger zustimmen, auf eine Forderung von 100.000 Euro zu verzichten, und dafür einen entsprechenden Wert in Unternehmensaktien erhalten. Dieser Prozess erfordert oft die Zustimmung der bestehenden Aktionäre, da deren Anteile faktisch verwässert werden. Wichtig ist auch eine faire Bewertung des Unternehmens, um die Anzahl der neu auszugebenden Aktien festzulegen.

Warum nutzen Startups Debt-to-Equity Swaps?

Startups greifen auf Debt-to-Equity Swaps zurück, um ihre Liquidität zu verbessern und die finanzielle Stabilität zu erhöhen. In der Frühphase eines Unternehmens kann die Bedienung von Fremdkapital schwierig sein, vor allem wenn die Umsätze noch nicht ausreichend sind. Durch die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital senken Startups ihre Zinsbelastung und verbessern ihre Bilanzstruktur. Das kann wiederum neue Investoren anziehen, da diese ein geringeres Risiko sehen. Außerdem kann dies die operative Flexibilität und das Wachstumspotential erhöhen, da weniger Kapital für die Schuldentilgung gebunden ist.

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Welche Vorteile bietet ein Debt-to-Equity Swap?

Ein Debt-to-Equity Swap hat mehrere Vorteile. Erstens kann er die Schuldenlast eines Unternehmens erheblich reduzieren und somit die finanzielle Stabilität erhöhen. Zweitens kann er das Vertrauen der Investoren stärken und weitere Investitionen fördern. Drittens verbessert er oft die Bilanzstruktur, was die Beschaffung neuen Kapitals erleichtert. Wichtig ist auch, dass durch die Reduktion der Zinsbelastung mehr Kapital für das Wachstum des Unternehmens freigesetzt wird. Schließlich kann der Prozess auch eine signifikante Wertsteigerung für die neuen Aktionäre darstellen, wenn das Unternehmen erfolgreich wächst.

Gibt es Risiken bei Debt-to-Equity Swaps?

Ja, wie bei jeder Finanzstrategie gibt es auch hier Risiken. Ein wesentlicher Nachteil ist die Verwässerung der Anteile der bestehenden Aktionäre, was zu Spannungen innerhalb des Unternehmens führen kann. Außerdem besteht das Risiko, dass die neuen Aktionäre, oft die früheren Gläubiger, nicht dieselben Interessen oder die gleiche Risikobereitschaft wie die Gründer oder ursprünglichen Investoren haben. Auch kann es zu einer Überbewertung des Eigenkapitals kommen. Gläubiger, die nun Anteilseigner sind, könnten zudem weniger bereit sein, zukünftiges Fremdkapital zur Verfügung zu stellen.

Wann ist ein Debt-to-Equity Swap sinnvoll?

Ein Debt-to-Equity Swap macht besonders in Krisensituationen und Phasen mit hohem Finanzdruck Sinn. Beispielsweise wenn ein Unternehmen vor der Insolvenz steht oder massive Zahlungsschwierigkeiten hat. Auch wenn ein starkes Wachstum erwartet wird und die bestehende Kapitalknappheit dieses Wachstum behindert, kann der Swap sinnvoll sein. Zudem kann er als Teil eines umfassenderen Restrukturierungsplans dienen, um das langfristige Überleben und den Erfolg des Unternehmens zu sichern.

Sind Debt-to-Equity Swaps in Deutschland üblich?

In Deutschland sind Debt-to-Equity Swaps weniger verbreitet als in den USA, gewinnen aber bei Startups zunehmend an Bedeutung. Deutsche Unternehmen nutzen diese Methode vor allem in Restrukturierungs- oder Insolvenzsituationen. Der rechtliche Rahmen ist komplex, und es sind zahlreiche Genehmigungen, besonders von bestehenden Aktionären, notwendig. Das könnte ein Grund sein, warum diese Methode hierzulande seltener genutzt wird. Dennoch wird sie als flexible Lösung für finanzielle Krisen immer häufiger in Erwägung gezogen.

Unterschied zwischen Debt-to-Equity Swap und Debt Restructuring?

Während ein Debt-to-Equity Swap die vollständige oder teilweise Umwandlung von Schulden in Eigenkapital betrifft, bezieht sich Debt Restructuring auf eine umfassendere Modifikation der bestehenden Schuldverhältnisse. Dies kann die Verlängerung der Laufzeiten, die Reduzierung der Zinssätze oder auch den Erlass eines Schuldbetrags umfassen. Debt-to-Equity Swap ist also eine spezielle Form des Debt Restructuring und stellt nicht unbedingt eine Alternative, sondern eher eine spezifische Methode innerhalb dieser größeren Kategorie dar.

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Joel Burghardt & Marcel Schorr

Joel Burghardt ist SEO-Experte mit Fokus auf schnelle Umsetzung und skalierbare Wachstumsstrategien. Marcel Schorr bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensentwicklung, im (IT-) Projektmanagement und in der Führung interdisziplinärer Teams mit.

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Founder der
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