Wenn Du in die Welt der Startup-Investments einsteigst, stolperst Du unweigerlich über eine Reihe von Fachbegriffen. „Cross Default“ ist einer davon. Aber was bedeutet dieser Begriff überhaupt? Und warum ist er besonders für Investoren interessant?
Was versteht man unter Cross Default?
Cross Default bezieht sich auf eine Klausel in Kredit- und Anleiheverträgen, die festlegt, dass der Ausfall eines einzelnen Kredits oder einer Verpflichtung automatisch einen Ausfall aller anderen Kredite und Verpflichtungen des Schuldners nach sich zieht. Stell Dir vor, Du hast einem Startup mehrere Darlehen gewährt. Besteht in einem Vertrag eine Cross Default Klausel, kann ein kleiner Fehltritt des Startups bei der Rückzahlung dazu führen, dass alle Verträge als „in Verzug“ betrachtet werden. Ein Dominoeffekt, der Deine gesamten Investitionen betreffen kann.
Wie funktioniert die Cross Default Klausel?
Eine Cross Default Klausel wird ausgelöst, wenn der Schuldner bei irgendeiner Zahlungsverpflichtung in Verzug gerät. Ein Beispiel: Ein Startup hat mehrere Darlehen bei verschiedenen Investoren. Fällt das Startup bei einem dieser Darlehen in Verzug, löst die Cross Default Klausel aus. Alle anderen Darlehensgeber haben dann auch das Recht, den Kredit als ausgefallen zu betrachten und ihre Forderungen geltend zu machen, auch wenn das Startup bei diesen Krediten noch nicht in Verzug ist.

Warum ist Cross Default für Investoren wichtig?
Für Investoren ist es essenziell, Cross Default Klauseln zu kennen und zu verstehen, weil sie direkten Einfluss auf die Sicherheit ihrer Investitionen haben. Wenn eine Cross Default Klausel in einem Vertrag enthalten ist, können auch unbeteiligte Investoren betroffen sein, was die Risikolage drastisch verändert. Es macht einen Unterschied, ob Dein Investment durch das Missmanagement eines anderen Kredits gefährdet wird oder nicht. Diese Klausel kann also erheblich dazu beitragen, das Risiko zu streuen oder auch zu bündeln.
Welche Auswirkungen hat eine Cross Default Klausel?
Die Auswirkungen einer Cross Default Klausel können weitreichend sein. Für ein Startup bedeutet sie zusätzlichen Druck, immer pünktlich und vollständig zu zahlen, da sonst der gesamte Kartenstapel einstürzen könnte. Für Investoren bedeutet sie, dass ein einzelner Verzugsfall zur sofortigen Neuausrichtung ihrer Strategie führen kann. Das kann je nach Ausgestaltung der restlichen Verträge auch die laufende Finanzierung des Startups gefährden, was schlimmstenfalls zum Bankrott führen kann.
Wann und wo wird Cross Default angewendet?
Cross Default Klauseln finden sich hauptsächlich in Kredit- und Anleiheverträgen. Sie sind besonders gängig bei Unternehmensfinanzierungen und größeren Darlehen, wo mehrere Gläubiger involviert sind. Startups, die sich durch verschiedene Finanzierungsrunden kämpfen, sollten und müssen besonders wachsam sein, um keine ungewollten Dominoeffekte auszulösen. Investoren sollten ihre due diligence sorgfältig durchführen und die Verträge genau unter die Lupe nehmen.
Welche Unterschiede gibt es zu ähnlichen Klauseln?
Es gibt ähnliche Klauseln wie die Cross Acceleration Klausel, die genauso wichtig sein kann, aber feine Unterschiede aufweist. Während die Cross Default Klausel bei jedem tatsächlichen Verzug greift, aktiviert die Cross Acceleration Klausel eine beschleunigte Rückzahlung nur dann, wenn bereits eine andere Kredit- oder Anleiheforderung beschleunigt worden ist. Beide Mechanismen sorgen dafür, dass Investoren schnell reagieren können, sie tun das aber auf unterschiedliche Weise.
Welche Risiken birgt Cross Default?
Risiken sind vielseitig und hängen stark vom finanziellen Zustand des Startups ab. Ein Startup, das mehrere Kredite aufgenommen hat und bereits strauchelt, kann durch eine Cross Default Klausel vollends ins Wanken geraten. Für Investoren bedeutet das, dass nicht nur die geldgebenden Parteien, sondern auch andere Stakeholder direkt betroffen sein können. Das Risiko ist also keineswegs trivial und sollte bei jeder Investmententscheidung berücksichtigt werden.
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