Corporate Venture Capital (CVC) ist eine spezielle Form der Investition, bei der ein etabliertes Unternehmen (der sogenannte Corporate) in vielversprechende Startups investiert. Dieser Ansatz ermöglicht es, nicht nur finanzielle Gewinne zu erzielen, sondern auch strategische Vorteile wie Zugang zu neuen Technologien und Märkten zu erlangen.
Wie funktioniert Corporate Venture Capital?
Corporate Venture Capital unterscheidet sich von traditionellem Venture Capital durch den strategischen Hintergrund der Investitionen. Während traditionelle VCs hauptsächlich auf Rendite abzielen, suchen Corporates nach Synergien, die ihr Kerngeschäft stärken können. Es geht also darum, das eigene Unternehmen durch Innovationen voranzubringen, die man möglicherweise nicht im eigenen Haus entwickelt hätte. Dabei wird oft nicht nur Kapital eingebracht, sondern auch Know-how und Netzwerke.
Was sind die Vorteile von Corporate Venture Capital?
Die Vorteile sind vielfältig. Zum einen erhalten Startups finanziellen Rückhalt sowie Zugang zu Ressourcen und Märkten, die ihnen normalerweise verschlossen wären. Für etablierte Unternehmen bieten CVCs eine Möglichkeit, frischen Wind in oft starre Strukturen zu bringen und Innovationszyklen zu verkürzen. So kann man gegen disruptive Geschäftsmodelle wappnen oder neue Trends frühzeitig aufnehmen und davon profitieren.
Was sind die Risiken von Corporate Venture Capital?
Trotz der vielen Vorteile gibt es auch Risiken. Corporate Venture Capital ist zunächst mal eine riskante Anlageform mit der üblichen Unsicherheit von Startup-Investments. Dazu kommt die Herausforderung, Startup-Kultur und Konzernbürokratie in Einklang zu bringen. Nicht selten enden solche Kooperationen in Missverständnissen und fehlenden gemeinsamen Zielen. Die Kunst besteht darin, diese unterschiedlichen Welten produktiv zu verbinden und das Beste daraus zu machen.
Wie unterscheidet sich Corporate Venture Capital von traditionellen Venture Capital?
Der grundlegendste Unterschied liegt in der Motivation der Investoren. Traditionelle Venture Capitalists sind rein renditeorientiert und haben kurze bis mittelfristige Investitionshorizonte. CVC-Investoren haben jedoch oft eine langfristige strategische Perspektive und sind bereit, länger auf eine Rendite zu warten, wenn dies ihrem Kerngeschäft zugutekommt. Während herkömmliche VCs sich oft aus dem operativen Geschäft der Startups heraushalten, sind Corporates tendenziell involvierter.
Welche erfolgreichen Beispiele gibt es für Corporate Venture Capital?
Es gibt zahlreiche Beispiele erfolgreicher Corporate Venture Capital Initiativen. Firmen wie Google Ventures (heute bekannt als GV) oder Intel Capital haben frühzeitig auf diesen Investitionsansatz gesetzt und konnten große Erfolge verbuchen. In Deutschland hat beispielsweise Bosch mit der Gründung von Robert Bosch Venture Capital einige vielversprechende Startups gefördert und damit die eigene Innovationskraft gestärkt.
Welche Branchen nutzen Corporate Venture Capital?
Corporate Venture Capital findet sich in so gut wie allen Branchen. Besonders aktiv sind jedoch technologiegetriebene Sektoren wie die Informations- und Kommunikationstechnologie, Biotechnologie, Automobilindustrie sowie Energie- und Umwelttechnik. Der Grund dafür liegt auf der Hand: Diese Branchen sind durch schnellen technologischen Wandel geprägt und profitieren besonders stark von frischen, innovativen Ideen, die von Startups kommen.
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