Was ist ein Catch-up?

2. August 2024, Joel Burghardt & Marcel Schorr

Ein Catch-up ist im Bereich der Startup-Investitionen ein durchaus interessanter und oft diskutierter Begriff. Aber was bedeutet das eigentlich? Catch-up beschreibt im Wesentlichen einen vertraglichen Mechanismus, der Investoren in einer Situation bevorzugt, in der Gewinne oder Ausschüttungen erzielt werden. Wir alle wollen unsere Investitionen geschützt wissen und eine faire Rendite erzielen, und genau hier kommt der Catch-up ins Spiel.

Wie funktioniert ein Catch-up?

Das Konzept ist, dass Investoren vor den Gründern oder anderen Beteiligten bevorzugt werden, bis sie einen bestimmten Prozentsatz ihrer Investition zurückerlangt haben. Erst danach wird der Rest der Erträge gemäß den üblichen Verteilungsschlüsseln aufgeteilt. Manchmal kann dies auch bedeuten, dass Investoren nicht nur ihren Einsatz zurückbekommen, sondern auch eine vorher vereinbarte Rendite. Danach „holen“ sich die übrigen Beteiligten, sprich Gründer und andere Investoren, ihren Anteil. Klingt fair, oder?

Wo findet man Catch-ups am häufigsten?

Catch-ups findet man häufig in sog. Preferred Shares (Vorzugsaktien) Vereinbarungen bei Startup-Finanzierungen. Insbesondere in den frühen Finanzierungsrunden wie Seed- oder Series A-Investments kommen sie oft vor. Warum? Weil das Risiko für Investoren in diesen Phasen extrem hoch ist. Sie wollen sicherstellen, dass sie zumindest einen Teil ihrer Investments wiedersehen, bevor andere profitieren.

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Was sind die Vorteile eines Catch-ups?

Für Investoren ist das ein definitiver Vorteil. Sie bekommen zuerst ihr Geld zurück und reduzieren ihr Risiko. Das kann auch dazu führen, dass sie sich eher bereit erklären, in riskantere Startups zu investieren. Ohne solche Klauseln könnte das Investieren in Startups für viele zu einer finanziellen Gratwanderung werden. Sie sind also quasi eine Art Sicherheitsnetz.

Gibt es Nachteile für Gründer?

Na klar, auch hier gibt es zwei Seiten der Medaille. Für Gründer bedeutet ein Catch-up, dass sie erst einmal hinten anstehen müssen, was die Verteilung der Gewinne angeht. Das kann natürlich ein wenig frustrierend sein, besonders wenn man an die harte Arbeit denkt, die man in das Startup gesteckt hat. Auf der anderen Seite ermöglicht gerade diese Schutzklausel vielen Startups überhaupt erst die notwendige Finanzierung zu erhalten.

Wie unterscheidet sich ein Catch-up von anderen Vorzugsrechten?

Ein Catch-up sollte nicht mit anderen Vorzugsrechten verwechselt werden, wie z.B. Liquidationspräferenzen. Während sich die Liquidationspräferenz auf die Rückzahlung von Investitionen im Falle einer Liquidation bezieht, dreht sich der Catch-up ausschließlich um die Gewinnausschüttung. Beide Mechanismen zielen darauf ab, Investoren zu schützen, unterscheiden sich aber im Anwendungsbereich.

Wann macht ein Catch-up Sinn?

Ein Catch-up macht besonders dann Sinn, wenn Investoren bereit sind, ein höheres Risiko einzugehen. Das ist oft der Fall in den frühen Phasen eines Startups, wenn noch nicht abzusehen ist, ob das Geschäftsmodell wirklich aufgeht. Durch den Catch-up können Investoren beruhigter investieren. Sie wissen, dass sie bevorzugt werden, falls Gewinne anfallen.

Geschäft ist kein Ponyhof. Ein Catch-up ist ein kluger Schachzug, um Balance zwischen Risikobereitschaft und Sicherheit zu wahren. Für Gründer und Investoren ist es daher essenziell, die Details solcher Vereinbarungen genau zu verstehen und klar zu kommunizieren.

Danach wird auch oft gesucht:

Liquidationspräferenz, Preferred Shares, Seed-Finanzierung, Series A-Investments, Startup-Exit, Vesting, Equity, Sweat Equity, Convertible Notes

Joel Burghardt & Marcel Schorr

Joel Burghardt ist SEO-Experte mit Fokus auf schnelle Umsetzung und skalierbare Wachstumsstrategien. Marcel Schorr bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensentwicklung, im (IT-) Projektmanagement und in der Führung interdisziplinärer Teams mit.

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Founder der
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