Ein Asset Deal ist eine spannende und oft unterschätzte Möglichkeit, in Startups zu investieren. Im Gegensatz zu einem Share Deal, bei dem man Unternehmensanteile kauft, geht es beim Asset Deal darum, einzelne Vermögenswerte eines Unternehmens zu erwerben. Das kann alles Mögliche sein: Patente, Maschinen, Immobilien oder sogar die Rechte an einer bestimmten Marke.
Wie unterscheidet sich ein Asset Deal von einem Share Deal?
Ein Asset Deal ist nicht einfach nur ein anderer Weg, ein Unternehmen zu kaufen. Er ermöglicht es, gezielt bestimmte Vermögenswerte ohne die Übernahme von Schulden oder Verbindlichkeiten zu erwerben. Bei einem Share Deal hingegen übernimmt man auch Verbindlichkeiten und Altlasten des Unternehmens. Wer also gezielt in Wertvolles, wie etwa das geistige Eigentum oder die Produktionsmittel, investieren möchte, der ist mit einem Asset Deal besser beraten. Es ist ein methodischer und selektiver Ansatz.
Welche Vorteile hat ein Asset Deal?
Ein besonders klarer Vorteil ist die selektive Übernahme von Vermögenswerten. Man kauft nur das, was wirklich von Wert ist, und lässt alles andere zurück. Man muss sich nicht mit den Schulden des Unternehmens herumschlagen. Zudem kann man so häufig ein besseres Geschäft machen und einen guten Preis aushandeln. Asset Deals sind oft weniger komplex und flexibler zu gestalten. Man hat die Kontrolle, die wirklich wichtigen Assets herauszupicken.
Gibt es Nachteile bei einem Asset Deal?
Natürlich hat jede Medaille zwei Seiten. Ein Asset Deal ist meist mit einem höheren administrativen Aufwand verbunden. Man muss die Vermögenswerte einzeln übertragen, was rechtlich komplizierter sein kann. Dazu kommen oft erhebliche Transaktionskosten. Es besteht auch das Risiko, dass wichtige Mitarbeiter oder Kunden des Unternehmens nicht „mitgenommen“ werden, da man ja nur einzelne Teile erwirbt. Die emotionale Bindung zum Unternehmen bleibt dagegen häufig auf der Strecke.
Welche rechtlichen Aspekte sind bei einem Asset Deal zu beachten?
Rechtlich gesehen ist ein Asset Deal meist komplexer als ein Share Deal. Man muss exakt festlegen, welche Vermögenswerte übertragen werden und wie diese bewertet werden. Dazu kommen arbeitsrechtliche Themen, wenn z.B. Mitarbeiter übernommen werden sollen. Die Übertragung von Patenten oder Immobilien unterliegt speziellen gesetzlichen Regelungen, die peinlich genau beachtet werden müssen. Im Falle einer Insolvenz des verkaufenden Unternehmens ist ein Asset Deal wegen der sogenannten “Actio Pauliana” (Anfechtung von Gläubiger benachteiligenden Rechtsgeschäften) besonders riskant.
Für wen ist ein Asset Deal besonders interessant?
Asset Deals sind besonders für Investoren geeignet, die gezielt in wertbringende Vermögenswerte eines Unternehmens investieren möchten. Das können Unternehmen oder Einzelpersonen sein, die auf der Jagd nach Technologien, Patenten oder hochwertigen Produktionsmaschinen sind. Auch für übernehmende Unternehmen, die ihre Marktposition durch Zukauf strategischer Assets stärken wollen, bietet sich dieser Weg an.
Welche steuerlichen Aspekte sind zu berücksichtigen?
Im Steuerrecht gibt es beim Asset Deal einiges zu beachten. Jeder übertragene Vermögenswert muss einzeln bewertet und ggf. versteuert werden. Beim Kauf von Immobilien fällt meist Grunderwerbssteuer an, während der Kauf von Patenten oder Maschinen möglicherweise anderen Steuerregelungen unterliegt. Auch die Abschreibungsmöglichkeiten für die erworbenen Vermögenswerte sind ein wichtiges Thema. Hier ist eine sorgfältige Steuerplanung und -beratung unerlässlich.
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