Distressed Debt, oder zu Deutsch „notleidende Schulden“, bezieht sich auf Schuldeninstrumente wie Anleihen, Kredite oder andere Verbindlichkeiten von Unternehmen, die sich in finanziellen Schwierigkeiten befinden. Diese Schulden werden oft zu Preisen gehandelt, die deutlich unter ihrem Nennwert liegen, weil das Risiko eines Zahlungsausfalls hoch ist. Investoren kaufen diese Schulden oft mit einem erheblichen Abschlag in der Hoffnung, dass sich die finanzielle Lage des Unternehmens verbessert und sie dadurch Gewinne erzielen können.
Warum investieren Menschen in Distressed Debt?
Die kurzen Antwort: Gelegenheiten! Distressed Debt bietet eine gute Chance auf hohe Renditen – natürlich nur, wenn man starke Nerven und eine clevere Anlagestrategie hat. Investoren, die auf Distressed Debt setzen, hoffen darauf, ein finanziell angeschlagenes Unternehmen günstig zu „retten“ und dann entweder durch Sanierung oder Restrukturierung einen Gewinn zu erzielen. Erinnert irgendwie an den Aktienmarkt, wo man Aktien kauft, wenn der Kurs im Keller ist, oder? Klar, das Risiko ist enorm, aber das macht den Reiz für viele aus.
Wie funktioniert die Investition in Distressed Debt?
Stell dir das so vor: Du kaufst den Schuldschein eines Unternehmens, das in Schwierigkeiten steckt und daher seine Schulden zu Niedrigstpreisen verkaufen muss. Dein Ziel ist es, dass das Unternehmen sich erholt und du dann den vollen Wert der Schuld zurückbekommst oder sogar mehr. Manchmal wird auch direkt in die Restrukturierung des Unternehmens investiert, um es wieder profitabel zu machen. Das ist ein Bereich, wo man nicht nur Geld, sondern oft auch Zeit und Know-How investiert.
Welche Risiken sind mit Distressed Debt verbunden?
Ganz klar, das größte Risiko ist der Totalausfall. Wenn das Unternehmen pleitegeht und liquidiert wird, kann es sein, dass du nichts oder sehr wenig von deinem Geld zurückbekommst. Auch andere Risiken spielen eine Rolle: massive Wertschwankungen, mangelnde Liquidität und rechtliche Komplikationen während der Restrukturierung. Da kann’s schon mal heiß hergehen – sprich: du brauchst einen kühlen Kopf und bestenfalls ein eingespieltes Team im Rücken.
Wie unterscheidet sich Distressed Debt von anderen Schuldtiteln?
Normale Anleihen von solventen Unternehmen handeln in der Regel nah an ihrem Nennwert. Distressed Debt hingegen wird oft weit unter diesem Wert gehandelt. Und während bei erstgenannten die regelmäßigen Zinszahlungen fast sicher sind, zitterst du bei Distressed Debt mit jeder Zahlung. Denk daran: hier tanzt man auf Messers Schneide und das Risiko ist um ein Vielfaches höher.
Welche Rolle spielen Restrukturierungen bei Distressed Debt?
Ein wesentlicher Teil des Geschäfts mit Distressed Debt ist die Restrukturierung. Hier geht es darum, das angeschlagene Unternehmen wieder auf Kurs zu bringen. Das können Schuldenschnitte, Umfinanzierungen oder sogar die Umwandlung von Schulden in Eigenkapital sein. Dieser Prozess ist komplex und oft ein langer, steiniger Weg. Aber genau da liegt auch das Potential: Rettet man das Unternehmen, winken satte Gewinne.
Wer investiert typischerweise in Distressed Debt?
Hier sind wir bei den harten Jungs und Mädels: Hedgefonds, Private-Equity-Firmen und spezialisierte Distressed-Debt-Investoren. Sie alle haben die nötige Expertise – und die Risikofreude. Aber auch größere institutionelle Investoren können mitmischen, sofern sie über die erforderlichen Rücklagen und das nötige Know-How verfügen. Und nein, blutige Anfänger sollten sich eher andere Investments suchen. Wenn du einsteigen willst, lerne zuerst von den Profis. Es sei denn, du möchtest dein Geld brennend sehen.
Danach wird auch oft gesucht:
Startup-Finanzierung, Venture Debt, Private Equity, Mezzanine-Kapital, Seed-Finanzierung, Serien-A-Finanzierung, Convertible Bonds
