Was ist die Rechtsstruktur?

9. Juli 2024, Joel Burghardt & Marcel Schorr

Die Rechtsstruktur ist ein wesentlicher Aspekt, wenn es um Startup-Investments geht. Für Investoren und Gründer gleichermaßen wichtig, bestimmt sie, wie ein Unternehmen rechtlich organisiert ist, welche Haftungen bestehen und wie Gewinne verteilt werden.

Welche Rechtsstrukturen gibt es für Startups?

In Deutschland gibt es mehrere gängige Rechtsformen für Startups. Am populärsten ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH). Hier haften die Gesellschafter nur mit ihrer Einlage und nicht mit ihrem privaten Vermögen. Ideal für Risikokontrolle. Dann haben wir die Unternehmergesellschaft (haftungsbeschränkt), kurz UG, die quasi die kleine Schwester der GmbH ist. Mit einem Stammkapital von nur einem Euro ist sie besonders für Gründer mit wenig Startkapital attraktiv.

Daneben gibt es noch die Aktiengesellschaft (AG). Diese ist eher für große Startups interessant, die bald an die Börse wollen oder viele Investoren anlocken wollen. Für sehr kleine Gründungen haben wir die Einzelunternehmung und die GbR (Gesellschaft bürgerlichen Rechts). Sie sind einfach zu gründen, aber hier haftet man mit seinem gesamten privaten Vermögen.

Warum ist die Wahl der Rechtsstruktur wichtig für Investoren?

Ein Investor wird sich genau überlegen, in welche Rechtsstruktur er investiert. Das Risiko von Haftungen spielt dabei eine große Rolle. Eine GmbH oder UG sind oft bevorzugt, weil sie Haftungsschutz bieten. Der Investor weiß auch, dass es in diesen Rechtsformen klare Regeln zur Buchführung und Transparenz gibt. Bei einer AG kommt noch die Möglichkeit hinzu, dass Unternehmensanteile frei gehandelt werden können, was das Investment noch attraktiver macht. Andererseits, verlangt sie eine strikte Einhaltung des Aktiengesetzes und ist aufwendiger in der Verwaltung.

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Wie beeinflusst die Rechtsstruktur die Verwaltung und Buchführung eines Startups?

Hier kommt es auf den Aufwand und die gesetzlichen Anforderungen an. Eine Einzelunternehmung oder GbR hat weniger bürokratische Hürden und geringere Kosten. Wenn wir jedoch auf die GmbH oder UG schauen, brauchen wir eine doppelte Buchführung und Jahresabschlüsse, die im Handelsregister offengelegt werden müssen. Das ist aufwändiger, bietet aber auch mehr Sicherheit und Transparenz. In einer AG sind die Anforderungen noch höher: Zwischenberichte, Aufsichtsratssitzungen und strikte Regelungen für die Ausgabe von Aktien sind nur einige der Punkte, die bedacht werden müssen.

Welche steuerlichen Aspekte sind bei der Wahl der Rechtsstruktur zu beachten?

Steuerlich gibt es erhebliche Unterschiede. Freiberufler und Einzelunternehmer können ihren Gewinn direkt versteuern, während GmbHs und UGs der Körperschaftsteuer unterliegen. Hinzu kommt die Gewerbesteuer, die in Deutschland jedes gewerblich tätige Unternehmen zahlen muss. Bei der AG kommen noch zusätzliche steuerliche Verpflichtungen bei der Ausschüttung von Dividenden hinzu. Viele Gründer vergessen auch die Lohnsteuer, sobald sie Angestellte beschäftigen. Das Finanzamt ist hier ein strenger Partner, der alles ganz genau wissen will.

Kann die Rechtsstruktur eines Startups geändert werden?

Ja, das kann sie! Es ist möglich, die Rechtsstruktur im Laufe der Zeit zu ändern. Aus einer UG kann eine GmbH werden. Und auch der Wechsel von einer GmbH zu einer AG ist machbar. Allerdings erfordert jede dieser Änderungen viel Papierkram, Notarkosten und manchmal sogar steuerliche Nachteile. Solche Schritte wollen gut überlegt sein und sind oft nur mit professioneller Beratung ratsam. Eine gründliche Planung und strategische Überlegung sind hier unabdingbar.

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Joel Burghardt & Marcel Schorr

Joel Burghardt ist SEO-Experte mit Fokus auf schnelle Umsetzung und skalierbare Wachstumsstrategien. Marcel Schorr bringt umfangreiche Erfahrung in der Unternehmensentwicklung, im (IT-) Projektmanagement und in der Führung interdisziplinärer Teams mit.

Gemeinsam bieten wir Startups Kapital, praxisnahe Unterstützung und wertvolle Netzwerke für nachhaltigen Erfolg.

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Founder der
DRIVE Ventures GmbH