Venture-Capital-Investoren beachten nicht nur brillante Ideen oder innovative Technologien. Die Finanzkennzahlen eines Startups spielen eine zentrale Rolle. Normalized working capital (normalisiertes Betriebsvermögen) ist eine dieser wichtigen Kennzahlen. Es gibt einen realistischen Blick darauf, wie viel Kapital ein Unternehmen zum Tagesgeschäft benötigt. Dabei werden Schwankungen und einmalige Ereignisse aus den Berechnungen herausgenommen. Dies ist besonders relevant, um zu verstehen, ob ein Unternehmen wirklich nachhaltig wirtschaftet oder nur temporär gut dasteht.
Wie berechnet man normalized working capital?
Die Berechnung von normalisiertem Betriebsvermögen versucht, die tatsächlichen, wiederkehrenden Betriebsanforderungen eines Unternehmens darzustellen. Man beginnt mit dem Betriebsvermögen (Working Capital), das aus den kurzfristigen Vermögenswerten abzüglich der kurzfristigen Verbindlichkeiten besteht.
Dann normalisieren wir es: Ausschließen von Einmaleffekten wie großen Lieferungen oder Sonderzahlungen. Hierbei betrachten wir Zeiträume und Mittelwerte, um saisonale Schwankungen auszugleichen. Manchmal wird das floatende Kapital (wie unregelmäßige Eingangszahlungen) ebenfalls berücksichtigt, um eine noch genauere Einschätzung zu erhalten.
Worin unterscheidet sich normalized working capital vom normalen Working Capital?
Normales Working Capital gibt einen einfachen Überblick über die kurzfristige Liquidität eines Unternehmens. Es kann jedoch von periodischen Schwankungen und außergewöhnlichen Geschäftsvorfällen beeinflusst werden. Normalized Working Capital hingegen betrachtet diese Schwankungen nicht, sondern gibt einen neutralen, prognostizierten Wert. Es ist also quasi eine „bereinigte“ Zahl, die sich besser für langfristige Planungen eignet, besonders wenn es um Investmententscheidungen geht. Durch diese Bereinigung zeigt es, wie stabil ein Unternehmen tatsächlich ist, was besonders bei Startups, wo oft viele Unwägbarkeiten bestehen, essentiell ist.
Warum sollten Startups normalized working capital kritisch betrachten?
Für Startups ist die Cash-Flow-Planung überlebenswichtig. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Wird das normalisierte Betriebsvermögen falsch eingeschätzt, kann ein vermeintlich profitables Unternehmen schnell in finanzielle Engpässe geraten. Investoren verlassen sich auf diese Zahlen, um die Rentabilität und Überlebensfähigkeit eines Startups zu beurteilen. Ein gesund normalisiertes Betriebsvermögen zeigt, dass das Unternehmen genug liquide Mittel hat, die täglichen Geschäfte zu betreiben, ohne ständig neues Kapital beschaffen zu müssen.
Welche Rolle spielt normalized working capital bei der Unternehmensbewertung?
Bei der Bewertung eines Startups spielt normalized working capital eine unterschätzte, aber entscheidende Rolle. Ein stabiles und gesundes normalisiertes Betriebsvermögen zeigt eine solide finanzielle Basis. Investoren bevorzugen solche Startups, weil sie weniger Risiko bei der täglichen Geschäftsführung darstellen und unerwartete finanzielle Engpässe weniger wahrscheinlich sind. Man kann sozusagen die „finanzielle Gesundheit“ eines Unternehmens realistischer einschätzen und besser prognostizieren, wie es mit zukünftigen Herausforderungen umgehen wird.
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