Wenn du dich für Investitionen in Startups interessierst, stolperst du vielleicht über den Begriff American Depository Receipts (ADRs). Aber was genau sind ADRs und warum sind sie relevant für internationale Anlagen? Lass uns das klären.
Was sind American Depository Receipts?
American Depository Receipts, kurz ADRs, bieten Anlegern eine einfache Möglichkeit, in ausländische Unternehmen zu investieren, ohne dabei ein Depot im Ausland eröffnen zu müssen. Stellen dir einen ADR als eine Art „Aktienstellvertreter“ vor. Er repräsentiert einen bestimmten Anzahl von Aktien eines ausländischen Unternehmens und wird an einer US-Börse gehandelt. Technisch gesehen hält eine US-Bank, die Depotbank, die eigentlichen Aktien im Ausland und gibt den ADR entsprechend aus.
Warum sind ADRs für internationale Investitionen praktisch?
ADRs machen es US-Investoren einfacher, in Unternehmen außerhalb der USA zu investieren, ohne sich um unterschiedliche Währungen, Rechtsvorschriften und Wirtschaftssysteme kümmern zu müssen. Sie bringen eine attraktive Lösung mit: Du investierst in bekannte ausländische Unternehmen, die bequem über deine heimische Börse handeln möchtest.
Wie funktionieren ADRs genau?
Hier mal Butter bei die Fische: Ein ADR funktioniert durch ein dreistufiges System. Zuerst besorgt sich eine US-Depotbank die Aktien eines ausländischen Unternehmens und lagert sie sicher ein. Dann gibt diese Bank ADRs heraus, die diese Aktien repräsentieren. Diese ADRs kannst du dann an US-Börsen wie der NYSE oder NASDAQ handeln. Du erhältst ebenfalls Dividenden und hast ähnliche Stimmrechte wie bei den eigentlichen Aktien – jedoch alles bequem in US-Dollar und nach US-Marktnormen.
Gibt es verschiedene Typen von ADRs?
Ja, und das ist ein wichtiger Punkt! Es existieren drei Haupttypen von ADRs:
Level 1: Werden außerbörslich (OTC) gehandelt und bedürfen keine Registrierung bei der SEC. Sie sind weniger reguliert.
Level 2: Werden an regulären US-Börsen gehandelt und erfordern eine Registrierung bei der SEC sowie umfangreichere Berichterstattung.
Level 3: Ermöglichen dem ausländischen Unternehmen die Ausgabe neuer Aktien auf dem US-Markt und beinhalten noch strengere Berichterstattung und Regulierung.
Level 3 bietet die meiste Transparenz, ist aber auch die aufwendigste Variante für das ausgestellende Unternehmen.
Was sind die Vorteile und Risiken von ADRs?
Ein klarer Vorteil: Diversifikation. Du kannst mühelos in globale Märkte investieren, ohne den Kopf über internationale Handelshindernisse zu zerbrechen. Andererseits schweben ein paar Wolken am Horizont. Neben normalen Marktrisiken kommen spezifische Risiken wie Währungsschwankungen oder unterschiedliche Handelszeiten ins Spiel.
Wie werden ADRs besteuert?
Das Thema Steuern ist immer ein wenig dröge, aber extrem wichtig. Ähnlich wie bei US-Aktien fallen auf Dividenden aus ADRs Quellensteuern an. Die genaue Höhe variiert je nach Herkunftsland. Manchmal kannst du einen Teil der gezahlten ausländischen Steuern mit deiner US-Steuerschuld verrechnen lassen, was als Anrechnungsmethode bekannt ist. Dafür bietet es sich am besten an, einen Steuerberater zu konsultieren.
Gibt es Alternativen zu ADRs?
Absolut! Du hast auch die Möglichkeit, direkt in die Aktien eines ausländischen Unternehmens zu investieren, wenn dein Broker diesen Service anbietet. Dies erfordert allerdings ein spezielles ausländisches Aktiendepot und du beschäftigst dich direkt mit internationalen Steuer- und Währungsfragen. Ein anderer Weg wären globale Fonds oder ETFs, die gewisse Märkte oder Regionen abdecken.
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Aktienanleihen, ausländische Aktien, Depotbank, Dividenden besteuern, internationale Unternehmensanteile, Investmentplattformen, OTC Handel, US Börse, Währungsschwankungen.